Als ich heute auf den Sportplatz kam, fing es an zu regnen. Durch den Regen gelaufen. Ab der dritten Runde goss es. Wegen des Regens schneller gelaufen.

Ein japanischer Kollege kommentiert ein Buch der Berliner Philosophin S. K. mit den Worten 「キンタロアメのように」-- "wie ein Kintaro-Bonbon". Kintaro-Bonbons sind lang und zylinderförmig und werden mit dem Messer in Stücke geschnitten. Und wo immer man sie aufschneidet, sieht man dasselbe Gesicht wie an den beiden Enden.

Ein sehr treffender Vergleich.

Eine Ex-Freundin, die ich nur noch selten sehe, hatte angekündigt, dass sie an diesem Wochenende in Berlin sei. Ich bin sehr mit Arbeit überlastet bis zum Abflug nach Japan am kommenden Mittwoch, hatte ihr spät zurückgemailt und geantwortet, natürlich könnten wir uns gern auf einen Tee treffen. Und wirklich rechnete ich den ganzen Tag über mit ihrem Anruf, stellte mir vor, wie wir uns nebenan in der K.er-Straße, wo sie absteigt, in einem Café treffen, eine Stunde lang auf die übliche Art plaudern, es dann doch nett finden und uns fröhlich wieder verabschieden würden - so dass alles im Geiste schon getan und erlebt und verarbeitet war. Als der Anruf dann nicht kam, war ich sehr zufrieden damit. Und nun frage ich mich, ob er morgen wohl kommt und ob es mir gelingt, dann noch einmal alles von vorn beginnen zu lassen.

Wieder standen wir vor einem dunklen verschlossenen Yoga-Studio. Diesmal hatte R. sich im Termin geirrt (Freitag 18 Uhr, nicht 20 Uhr - Donnerstag 20 Uhr). Und erneut habe ich den Moment, wo wir ohne eigenes Weigern wieder weggehen durften, sehr genossen. Diesmal haben wir stattdessen zuhause Yoga gemacht. Später war R. genervt wegen eines Telefonates mit ihrer Mutter.

Nass geworden. Nach langer Zeit wieder richtig nass geworden. Beim Warten auf den Bus das kalte Wasser auf der Kopfhaut gespürt und gedacht: Jetzt werde ich nass.

Während die Haltestelle auf der andern Straßenseite überdacht war.

Eine Sendung, die eilig ist und auch wieder nicht so richtig, in den Briefkasten vor der Post eingeworfen, ohne zu wissen, ob es kurz vor oder nach der Zeit der letzten Leerung war. Mäßig volle Straßen an einem Abend, dessen Winterkühle den ersten Stoß Frühling schon gelten ließ (oder eher ignorierte).

Der Yoga-Kurs fand nicht statt. Auf dem Zettel an der Tür des leeren, geschlossenen Ladens: "Thema der ersten Woche: Die eigene Vision erinnern." Eine Telefonnummer war abgerissen. Vielleicht hat sich selbst diese Eine nicht angemeldet, und deshalb kam auch die Lehrerin nicht.

Stattdessen eine etwas weitere Route beim Einkauf. Und Bio-Erdbeeren gefunden.

Heute noch einmal Anime: Wir haben einen kleinen Film mit dem Titel 「屁ひり女房」("Die furzende Ehefrau") geguckt.